Zur Vorbereitung  für mein Studium musste ich ein sechswöchiges Praktikum in einer Redaktion machen. Während der vierten Woche hatte ich einen Leitfaden geschrieben, wie Texte ansprechender klingen. Vielleicht kommt dazu nochmal ein überarbeiteter Ansatz, aber hier ist der alte Blogbeitrag:

Irgendetwas in der Literatur-/ oder Journalismusbranche zu machen fand ich schon immer interessant. Unsere Schülerzeitung hat mich aber nicht wirklich angesprochen und da ich in einem relativ kleinem Ort wohne, gibt es hier nicht viele andere Möglichkeiten in dieser Richtung.

Also habe ich ein Praktikum in einer Buchhandlung  gemacht – zwei Wochen umgeben von Büchern! Nur war das leider gar nicht so toll wie gedacht. Ich durfte eine Woche lang die Inventur der Reiseführer machen, also mehrere hundert ISBN-Nummern eingeben und nachschauen ob es eine neuere Version/Auflage gibt und sie danach wieder alphabetisch einordnen. Das war in der 10. Klasse. Ich denke es erübrigt sich zu sagen, dass ich das ziemlich langweilig fand.

Also, was nun?
Mein Traum war immer eine eigene Buchhandlung. Am besten mitsamt kleinem Café. Wenn ich es also nicht über diesen Ansatz schaffte, dann über den Betriebswirtschaftlichen. Aber das war auch nichts.
Alle Grübelei wurde verschoben, als ich mich durch meine Abiturprüfungen quälte und bis das geschafft war, waren die meisten Bewerbungsfristen gelaufen. Ich wollte aber auch kein Jahr lang daheim sitzen und nichts tun. Ich machte ein FSJ. Versteht mich nicht falsch,  ich bin dankbar für das Jahr. Ich hatte Glück  mit meinen Kollegen und wirklich viel Spaß  mit ihnen. Und ich habe viel gelernt, auch über mich. Aber es bestärkte mich nur darin, dass ich niemals einen pflegerischen Beruf machen wollte. Ich bewundere die Leute, die das machen. Aber für mich ist das nichts.
In dieser Zeit hatte ich aber die Möglichkeit mich völlig ohne Stress über Studiengänge zu informieren. Und ich entdeckte Onlinejournalismus.
Eine Voraussetzung  dafür: besagtes sechswöchiges Praktikum.
Vier Wochen davon sind nun schon um, und es gibt einige Lektionen und Merksätze, die sich in meinem Kopf festgesetzt haben.  Tipps wie man bessere und flüssigere Texte schreiben kann, wenn ihr so wollt. Ich weiß nicht, ob es einige Regeln davon nur in der Redaktion gibt in der ich mein Praktikum mache oder generell in der Branche, aber hier sind einige:

Ist-Sätze sind Mist-Sätze.   –  Natürlich kann man das Wörtchen „ist“ nicht immer vermeiden. Aber man sollte es nicht so häufig verwenden. Vor allem nicht so oft hintereinander.
Ein Spanferkel winkt als Preis.   –  Nachdem ich jahrelang Stilmittel büffeln durfte, erscheint mir diese Regel als etwas widersprüchlich. Aber scheinbar sind Personifikationen in der Zeitung nicht wirklich erwünscht weil sie zu abgegriffen sind. Und ein seltsames Bild ergeben können. Das gilt übrigens auch für „Die Schule ruft„. Oder sprachliche Bilder wie „Das Tanzbein schwingen“.
Stattfinden und im Rahmen dessen.   –  Es gibt einige Ausdrücke, die so oft verwendet werden, dass es ziemlich langweilig ist, wenn man sie auch in der Zeitung lesen muss. So lautet zumindest die Erklärung meiner Kollegen dafür. Aber solche Begriffe lassen sich eigentlich ganz gut vermeiden wenn man aufpasst.
„Man“ ist Täterverschweigung.   –  Okay, ich will nicht lügen. „Man“ zu vermeiden ist teilweise echt hart, vor allem weil das ein Wort ist das man ziemlich oft benutzt. Vereinzelt ist das auch in Ordnung. Aber dann muss klar sein, wer gemeint ist. Alternativ geht auch oft jeder, jedermann oder etwas ähnliches.
Worte wie „auch“ oder „eigentlich“ sind Platzfüller.   –  Meistens jedenfalls. Wobei man „auch“ gut als Verknüpfung benutzen kann. Aber immer schön darauf achten, dass es nicht zu oft vorkommt. Wiederholungen werden in der Schule zwar als Stilmittel gelehrt, mein ehemaliger Deutschlehrer hat aber schon einmal festgestellt (als ich mich darüber beschwert hab, dass es in Aufsätzen von Schülern als Fehler angestrichen wird) das dürfen nur Autoren und Leute die Literaturpreise gewonnen haben.Nein, ich fand die Antwort  auch nicht zufriedenstellend.
Sie können die Gäste begrüßen.   –  Meine Kollegin bezeichnet das gerne als „Dumm-Deutsch“. Soweit würde ich zwar nicht unbedingt gehen, aber ihr Argument „Natürlich können sie das, das wäre nur besonders wenn sie stumm wären oder eine andere Sprache sprechen“ kann ich irgendwie nachvollziehen. Einfach nur „Sie begrüßen die Gäste“ langt auch.
Und ein genereller Merksatz:
Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich.  – Ja, der Satz ist bekannt. Aber es gibt einige Leute, die das trotzdem gerne machen. Und natürlich ist der, der es komplett ohne „h“ schreibt noch dämlicher, aber kommt schon. Ihr wisst was ich meine 😉 So, ich hoffe das hilft dem ein oder anderen weiter.  Alles Liebe,
Jenifer

Ähnliche Beiträge